Club1031 diskutiert IV Positionen mit Präsident Georg Knill
Am 19. November hatte der Club1031 die besondere Ehre, Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, zu einem inspirierenden Clubabend im „eigenen Haus“ willkommen zu heißen. Sophie Ryba, Präsidentin des Club1031, begrüßte dabei rund 60 Clubmitglieder und ausgewählte Gäste. Die hohe Teilnehmerzahl verdeutlichte das große Interesse am Thema des Abends:
“Standort Österreich – der Weg zurück in die erste Reihe“
Die Veranstaltung gab den Anwesenden die Gelegenheit, die Positionen der IV aus erster Hand zu hören und diese aktiv zu hinterfragen und auf Herz und Nieren zu prüfen. Die rege Diskussion drehte sich um die vielfältigen Herausforderungen, die Österreichs Betriebe in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewältigen müssen. Neben dem Fachkräftemangel wurde auch die Frage erörtert, wie die Exportquote gesteigert und Innovationen gezielt vorangetrieben werden können. Ein weiteres großes Problem stellt die alarmierende Entwicklung der Lohnstückkosten dar. IV-Präsident Georg Knill verdeutlichte das Ausmaß mit einem Vergleich: In den vergangenen drei Jahren sind die Lohnstückkosten in Österreich um 30 Prozent gestiegen, während dieser Anstieg in Deutschland nur 17 Prozent, in Italien 7 Prozent und in der Schweiz 6 Prozent betrug. Diese Kostenexplosion beeinträchtigt Österreichs Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich erheblich. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – Österreichs Wirtschaft verzeichnet zwei Rezessionsjahre in Folge – herrschte bei den Teilnehmer*innen Einigkeit, dass schnelles und entschlossenes Handeln notwendig ist. Es muss jetzt etwas getan werden, damit der Standort Österreich nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliert bzw. weiter abgleitet.
Ein zentrales Thema des Abends war die Rolle der Politik in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Intensiv wurde diskutiert, was man von der Politik und der neuen Regierung erwarten kann und ob tatsächlich alle Beteiligten die gleiche Dringlichkeit empfinden, notwendige Veränderungen und ggf. auch unangenehme Maßnahmen umzusetzen. Man war sich einig, dass Österreich als Hochsteuerland kein Einnahmen- sondern ein Ausgabenproblem hat. In diesem Zusammenhang wurde die Rolle einer Schuldenbremse nach Vorbild Deutschlands kontrovers diskutiert. Strukturelle Reformen sind unerlässlich, um ineffiziente Mittelverwendung zu beenden und den Weg für nachhaltiges Wachstum zu ebnen.
Die zentrale Erkenntnis des Abends
Österreich steht vor großen Herausforderungen, es gibt aber klare Stellschrauben, die zu Verbesserungen führen können. Fachkräfte müssen gezielt ausgebildet, Exportunternehmen stärker unterstützt und Innovationen intensiver gefördert werden. Zugleich bedarf es eines klaren Fokus auf die Kostenentwicklung. Diese gehört eingedämmt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes wiederherzustellen. Es ist dringend, JETZT zu handeln, damit Österreich wirtschaftlich und lebensstandardmässig nicht weiter zurückfällt. Die Mitglieder des Club1031 sind jedoch überwiegend der Meinung, dass es auch an den Unternehmern liegt, hier einen aktiven Beitrag zu leisten und ein “Warten auf die Politik“ nur bedingt zielführend sein wird.
Doch eine zentrale Frage bleibt: Wer treibt die notwendigen Reformen voran, und wie viel Zeit bleibt, bevor der Standort weiter abrutscht?
Die Rolle des Club1031
Der Club1031 versteht sich als überparteiliche Plattform von Vordenker*innen, die nicht nur über Probleme sprechen, sondern aktiv nach Lösungen suchen. Eine der Schlüsselfragen des Abends lautete: Wie können wir als vorausdenkende Unternehmer*innen dazu beitragen, Österreich wieder auf Erfolgskurs zu bringen?
Als Netzwerk innovativer, junger Führungspersönlichkeiten bietet der Club1031 seinen Mitgliedern eine Plattform, um konkrete Ansätze für wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln. Unterstützt von der IV treffen sich die Mitglieder zum regelmäßigen Austausch in vertrautem Rahmen mit führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik.
Auch 2025 verspricht im Club1031 ein Jahr voller spannender Begegnungen und Denkanstöße zu werden. Im Frühjahr sind bereits zwei Gäste für Club1031-Diskussionsabende fixiert: der CEO der Österreichischen Post AG, Walter Oblin und René Knapp, Mitglied des Vorstands der UNIQA Insurance Group AG, werden für einen regen und offenen Austausch zur Verfügung stehen.
Autorin:
Sophie C. Ryba (Präsidentin Club1031)